Du hier? Und nicht in Hollywood?

Andreas Kraniotakes Hollywood 01

Hallo und herzlich willkommen in meinem Blog! Im Rahmen meiner Beiträge möchte ich Dir zum einen einen Einblick in mein Schaffen geben und Dich hin und wieder auch mal mit auf Reisen nehmen. Neben sportspezifischen Themen rund um mein Leben als MMA-Kämpfer und Kampfsport-Journalist werde ich hier auch über andere Themen aus meinem Leben berichten. Zum Beispiel werde ich Dir einen Einblick in meine Tätigkeit als Trainer für Gewaltfreie Kommunikation gewähren und Dich auf die ein oder anderen Ausflüge auf die Bühnen meiner Welt mit nehmen. Ob als Key Note Speaker oder als Schauspieler, auf der Bühne zu stehen ist ein Teil meines Lebens.

Rampensau aber nicht um jeden Preis und schon gar nicht für jeden Zweck

Ich gebe es zu, ich bin Kamera affin. Doch damit nicht genug, ich bin auch Mikrofon affin. Das bedeutet: Ich freue mich, wenn ich mein Gesicht in eine Kamera halten oder meine Stimme in ein Mikrofon einsprechen kann. Allerdings nicht für jeden Zweck. Auch wenn man das bei der Vielzahl meiner Tätigkeiten kaum glauben mag, so habe ich in der Vergangenheit tatsächlich mehr Aufnahmen abgelehnt als angenommen. Sei es bei einer Anfrage für ein (in meinen Augen) unseriöses Fernseh-Format oder als ich als Werbegesicht für eine internationale Fast Food Kette medienwirksam in einem TV-Spot in einen Burger beißen sollte. Der Witz dabei: Ich ernähre mich vegan! Auch wenn es also verwundern mag, ich suche mir die Gelegenheiten mich zu präsentieren gut aus. Gründe dies zu tun gibt es viele. Der wichtigste Grund für die Arbeit mit und in den Medien war von Anfang an für mich die Mission meinen geliebten Sport, die Mixed Martial Arts, in einem Licht zu präsentieren das es den Zuschauern erlaubt einen Zugang zum Sport zu finden.

Botschafter des MMA

Mixed Martial Arts ist ein Sport, der unglaublich vielseitig ist und daher den Athleten maximalen Einsatz abverlangt. Es bedarf Kraft, Geschicklichkeit, Koordination, Ausdauer und ein umfangreiches Wissen über Techniken um auch nur auf dem Amateur Level zu kämpfen. Leider hat der Sport MMA insbesondere in Deutschland ein Imageproblem. Dieses Problem kommt insbesondere von der martialischen Anmutung. Und es leuchtet mir sehr ein, dass es für das ungeübte Auge befremdlich wirkt, wenn sich die Athleten in einem Maschendrahtgeflecht gegenseitig mit dünnen Handschuhen bekämpfen. Ja, wir kämpfen in einem „Cage“ oder auch Käfig. Aber er dient nicht dazu die KämpferInnen einzusperren. Im Gegenteil ist er für den Schutz der AthletInnen gedacht. Einige Veranstalter lassen die Kämpfe in klassischen Boxringen austragen. Das ist aber sehr gefährlich für die Protagonisten, denn sie können während des Kampfes zwischen oder gar über die Seile fallen und auf den ungepolsterten Hallenboden. Was in einem Boxring sonst noch alles Unschönes passieren kann während eines MMA Kampfes könnt Ihr auch in der Dokumentation „Fighter“ sehen, in der ich als Protagonist mit spiele. Aber zurück zum Thema.

Am Boden aber nicht wehrlos

Das größte Problem, das Außenstehende mit unserem Sport haben ist jedoch, dass sie alle immer wieder eingetrichtert bekommen haben, dass jemand der am Boden liegt wehrlos ist. Somit ist es auch nicht nur falsch, sondern sogar ehrlos weiter auf einen am Boden liegenden Gegner einzuschlagen. Und für die meisten Menschen gilt diese Annahme auch. Kämpfer aus den Mixed Martial Arts bilden hier jedoch eine Ausnahme. Unser Alltag als MMA AthletInnen besteht daraus zu lernen, wie wir uns in jeder erdenklichen Position bestmöglich behaupten können. Viele KämpferInnen sind derartig gefährlich wenn sie auf dem Rücken liegen, dass ihre KontrahentInnen sie freiwillig aufstehen lassen, um den Kampf im Stehen weiter führen zu können. Dieser Umstand wird dem Zuseher natürlich nicht auf Anhieb klar. Und genau deshalb müssen wir meiner Meinung nach den Menschen einen Grund geben ein zweites Mal hin zu sehen. Einer dieser Gründe ist, dass viele Außenstehende dem Vorurteil erliegen wir MMA Kämpfer seien alle hirnlose Schläger. Doch dieses Schubladendenken ist weit gefehlt. Denn viele insbesondere der erfolgreichen AhtletInnen sind abseits der Matte sanft wie Kätzchen, gebildet und umgängliche Zeitgenossen.

Schubladendenken verlassen

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„Man soll ein Buch nicht nach seinem Einband bewerten.“ Dieses Sprichwort könnte nicht besser passen, als auf den Sport den ich so liebe. Denn MMA ist eben genau das nicht, was viele zu erst vermuten würden. Es ist keine sinnbefreite Prügelei, sondern ein Sport der viel Technik und Taktik erfordert. Vielleicht kann ich mich deshalb so gut mit ihm identifizieren. Denn auch ich weigere mich schon mein Leben lang in irgend welche Schubladen zu passen. Als diplomierter Pädagoge erwarten nicht viele von mir professioneller Kämpfer zu sein. Als Kämpfer schreibt man ja eigentlich keine Kinderbücher. Und als Doktorand in der Soziologie spricht man keine Synchronstimmen für Computerspiele ein oder spielt Super-Zombie-Soldaten für Kinofilme. Und doch mache ich all diese Dinge. Das Schönste daran ist, dass ich sie gerne tue. Und ebenso, wie ich die Botschaft verbreiten möchte, dass der MMA Sport eine ehrenwerte Disziplin ist, die anderen renommierten Sportarten vom Ansehen her in nichts nachstehen sollte, ebenso möchte ich jeden einzelnen Menschen da draußen auffordern sich und seine Persönlichkeit nicht in Schubladen zwängen zu lassen. Trau Dich alle Deine Seiten auszuleben. Sei wild, sei laut, sei leise, sei angepasst. Hauptsache Du bist es deshalb, weil es Dir und Deinem inneren Selbst entspricht. Wie ich dies auf meine Art tue, das kannst Du hier in meinem Blog und auf der ganzen Seite erfahren.

Liebe Grüße

Andreas